Wagenbausätze – Reihe 4900 und Einzelwagen 4802
Wagenbausätze wurden von 1958 bis 1976 angeboten. Der Verkauf verlief schleppend, da der Preisunterschied zum fertigen Wagen relativ gering war. So kostete beispielsweise im Jahr 1975 der fertige Güterzugwagen 4602 DM 12,00, der gleiche Wagen als Bausatz 4902 DM 10,50. Sechs Jahre zuvor, 1969, lagen die Preise noch bei DM 5,50 für den fertigen Wagen und DM 4,90 für den Bausatz – ein deutlicher Hinweis auf die damalige Inflation.
Bei der Einführung im Katalog 1958 erhielten die ersten vier Bausatzwagen sogar eine ganze Katalogseite. Dort hieß es: „Mit diesen Wagen-Bausätzen soll die Möglichkeit zum Selbstbau von Güterzugwagen gegeben werden. Als Werkzeug wird lediglich ein Schraubendreher benötigt.“
Tatsächlich benötigte man jedoch teilweise mehr: Die Bausatzwagen 4802–4914, 4920 und 4925–4928 hatten – mit Ausnahme von 4902 und 4912 – gegenüber den Fertigwagen Kunststoffpuffer, die man am besten mit dem Lötkolbenvon hinten am Fahrgestell befestigte.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal war die Kupplung:
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Bis 1974 wurden die Kupplungen mit vernickelten Eisensplinten zusammengehalten (Typ 7.12), im Gegensatz zum Fertigmodell mit brüniertem Niet (Typ 7.11). Das Ende des Splints musste beim Zusammenbau mit dem Schraubendreher aufgedrückt werden.
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1975–1976 wurden bereits fertige Kupplungen Typ 7.13 geliefert.
Ab 1977 stellte Märklin die Bausatz-Produktion ein, da diese wirtschaftlich nicht mehr vertretbar war.
Die Schiebebilder wurden bei den Bausatzwagen immer mitgeliefert, was individuelle Platzierungen erlaubte. So konnte ein montierter 4900 das BP-Emblem rechts, mittig oder links tragen – je nach Geschmack des Zusammenbauenden. Unmontierte Bausätze im Originalkarton erzielen heute deutlich höhere Preise.
Im Bausatzsortiment gibt es vier Wagen (4900, 4908, 4934, 4937), die im Fertigsortiment nicht erhältlich waren. Diese werden gesondert beschrieben. Die übrigen Bausätze entsprechen den Fertigmodellen (inklusive zeitlicher Bauunterschiede) und werden hier nur mit einem Hinweis auf das Fertigmodell geführt. Zeitliche Unterschiede wirken sich kaum auf den Bewertungspreis aus.
Für Sammler ist besonders interessant, wenn ein Bausatz komplett und unversehrt sowie im Originalkarton vorliegt. Die ursprüngliche Grundfarbe des Kartons war orangerot; ab etwa 1966 wurde auf blau umgestellt. Bausätze im älteren orangeroten Karton erzielen höhere Preise, während die blauen Kartons etwa 20 % Abschlag auf den Wert haben.