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HAMO

Unter der Bezeichnung HAMO (Artikel-Reihe 8300) werden von Märklin HO-Gleichstrom-Modelle in NEM-Norm geliefert. Märklin bietet interessante Modelle auch im internationalen 2-Leiter-Bereich an.

Märklin-Sammler respektieren die geringe Auflagenhöhe des im technischen Aufbau wesentlich einfacheren und „durchsichtigeren“ HAMO 2-Leiter-Systems nicht. Zum Beispiel hat die BR 103 in der Ausführung als 3053 zur Zeit nahezu den doppelten Sammlerwert gegenüber ihrer in der äußeren Bauausführung genau identischen Schwester 8353, obwohl diese nur drei Jahre in kleinster Stückzahl gebaut wurde. Warum? Nun, der Sammler bestimmt den Preis. Und der Märklin-Sammler möchte wahrscheinlich nur „echte Wechselstromer“ haben – so sieht es zur Zeit wenigstens aus!

Trotzdem sollte man (und vor allem als Sammler) auch ein wenig über den Namen HAMO wissen. HAMO war nicht immer nur ein Name – dahinter stand einmal die bis zum Jahre 1963 selbständige Firma Hannemann, gegr. 1952 in Nürnberg (Hannemann Modellbau). Diese Firma stellte hübsche Straßenbahnen (vielfach ohne genaueres Vorbild, das Modell T 125, hat als direktes Vorbild einen Nürnberger MAN-Großraum-Triebwagen, der Vier-Achser aus Zinkdruckguß T 127 entspricht einem DüWag-Großraum-Triebwagen) aus Zinkdruckguß im Maßstab 1 :87 mit Vorbildspurweite 1435 mm und ein eigens dafür geschaffenes Gleissystem mit Kunststoffbettungen her.

1959 und 1960 wurden sogar mit den DB Diesellokomotive V 80 001 : Artikelnummer T 207 und V 160 002 : Artikelnummer T 208 Gleichstromlokomotiven mit guten Verkaufsaussichten auf den Markt gebracht. Lok T 207 wurde sogar als Bausatz (mit Schraubendreher!) angeboten. 1963 trat die Firma Märklin bei HAMO als Gesellschafter ein, um ab 1965 ganz den Vertrieb zu übernehmen. Die Straßenbahn wurde allmählich in den Hintergrund gedrängt.

Zunächst hatte Hannemann noch die Ehre, 1964 die Lok 3011 zusammenbauen zu dürfen. So heißt es im Katalog 1964/65 unter „HAMO E 44“ in einer kleinen Notiz neben der 3001: „Wünschen Sie eine E 44 für Wechselstrombetrieb, dann verlangen Sie bei Ihrem Fachgeschäft die aus MÄRKLIN-Teilen erstellte Lokomotive der Firma HAMO, Nürnberg.“

Im Katalog 1965/1966 wurde das HAMO-Wechselstromangebot auf eine ganze Seite erweitert und unter „HAMO-Liebhaber Modelle – etwas Besonderes für Ihre Anlage“ angepriesen. Es waren dies außer der 3011 die 3023 / 3024 und die heutigen „Spitzenpreismodelle“ 3052 und 3063. Sie hatten alle den damals üblichen hellblauen Originalkarton, der aber statt „Märklin“ mit „HAMO“ bedruckt war (heute schon sehr selten!). 1966/1967 war die Herrlichkeit schon vorüber – es gab die 3011, 3052 und 3063 nur noch als MARKLIN-Liebhaber-Modelle auf einer drittel Seite des Hauptkataloges. Der Name HAMO wurde nun, und das bis heute, Produktname für die schon am Anfang erwähnten HO-Zwei-Leiter- Gleichstrom-Modelle.

lm Februar 1966 gab es ein Gemeinschaftsfaltblatt (TA 02 66 Ka) unter dem Motto „HAMO-Modelle von Märklin für Zweischienen-Gleichstrom“ und „HAMO Lokomotiven sind Erzeugnisse von MÄRKLIN“. Abgebildet sind in diesem Blatt die Lok 8322, 8338, 8346, 8347, 8351, 8353 und der Triebwagen 8370. Diese entsprechen im Aufbau wie alle späteren 8300-Modelle den Wechselstrommodellen mit demselben Vorbild. Wesentliche Änderungen sind isolierte Räder, teilweise – so bei 8346 / 8347 – Zwischenzahnräder und Kuppelbolzen aus Kunststoff oder bei Lok 8366 Treib- und Kuppelstangen auf der linken Fahrzeugseite aus silberfarbig durchgefärbtem Kunststoff – und der Permanentmagnet-Motor mit eigenem Bürstenpaar 60 054 (2 Graphit-Bürsten). E-Loks haben ein mit der Fahrtrichtung wechselndes Lokspitzensignal. Die Fahrtrichtungsumkehr erfolgt einfach durch Umpolen des Fahrstromes mit dem Gleichstrom-Fahrgerät.

Gleichzeitig wurden auf der Rückseite des erwähnten Faltblattes ein letztes Mal offiziell von Märklin die ehemaligen HAMO-Straßenbahnen als Märklin-Straßenbahnen angeboten. Dies waren Produkte, die noch aus Teilen der ehemaligen Firma Hamo – sie gab es inzwischen schon nicht mehr – in Göppingen zusammen gebaut wurden. Es wurde 1966 kein Fahrgerät von Märklin für die Straßenbahnen angeboten. 1967 wurden die Straßenbahnen aus dem Verkaufsprogramm gestrichen.

Nun zur kurzen Beschreibung der HAMO-Straßenbahnen:
Die Gehäuse der Straßenbahnfahrzeuge sind aus stabilem Zinkdruckguß hergestellt (Ausnahme der TW 1104 / T 127, dessen Gehäuseaufbau 1962-1963 förmlich abgeändert, zwischen 1955 und 1958 auch komplett in Kunststoff angeboten wurde – gut erhalten eine sehr seltene Rarität!). Dach, Wagenkasten und Fahrwerksverblendung sind aus einem Stück (Ausnahme 1100/1110). Die Gußformen der Artikelgruppen 1100/1110, 1101/ 1102/1111/1112, 1103/1113 sind jeweils dieselben, bei den Zweiachsern unterscheidet lediglich der Dachaufsatz aus hellgrauem Kunststoff die Bauarten. Die Fenster sind mit mattiertem Cellon hinterlegt. DerDachstromabnehmer beim 1100 ist ein sog. Lyrabügel, beiden übrigen Triebfahrzeugen ein Bügel, der im weitesten Sinne dem Bügel Typ 21.1 (etwa halbe Größe) entspricht, also mit Scherenarmen aus Federstahldraht (verzinnt), Schleifpalette einfach, aus Kupfer.

Die Dachstromabnehmer haben Funktion, mittels O/U-Umschalter kann mit Ober- oder Unterleitung gefahren werden. Die Kupplungen sind dem Vorbild nachempfundene, vereinfachte Scharfenberg-Kupplungen aus brüniertem Zinkdruckguß mit bester Funktion. Die Lackierung ist in diversen Farben, meist glänzend ausgeführt. Grundfarbe ist immer gedämpftes Weiß bis Chamois – relativ dick aufgetragen. Das Dach ist hellgrau abgesetzt (schabloniert). Die untere Hälfte des Gehäuses der Reihe 1102 / 1112 ist grün, rot, gelb oder blau lackiert mit und ohne schwarze Zierlinien und hat schwarz schabloniert lackierte Fahrwerksverblendungen. Diese Verblendung kann auch weiß, also nicht schwarz überlackiert sein. Solche Gehäuse stammen noch aus der HAMO-Fertigung für Einfachtriebfahrzeuge der HAMO-Reihe K 150 mit dem „Blech“-Motor Nr. 600 (nur für Unterleitung). Die Reihe 1101/1111 entspricht im Aufbau der Reihe 1102/1112. Hier ist derAufbau gesamt gedämpftweiß lackiert mit handlackierten Zierlinien in den Farben schwarz, rot, blau oder grün. Der vierachsige sog. Schnelltriebwagen (Gußform des Hängers 1113, eigentlich ein Akkutriebwagen, da ohne Dachstromabnehmer) war bei Märklin mit der Nr. „l „103 stets nur gesamt in gedämpftem Weiß lackiert, mit Zierlinienfarben wie die der Reihe 1102/1112. Die vierachsigen „Großraumtriebwagen“ der Reihe 1104/1113 waren farblich abgestimmt wie die Reihe 1101/1102. Alle Triebfahrzeuge hatten bei Märklin den Permanentmagnetmotor der HAMO-Bezeichnung 700, eingebaut in einem stabilen Spritzgußfahrwerk (brüniert).

Beide Arbeitshänger (1120/1121) haben einen Kunststoff-Aufbau und einen brünierten Spritzgußrahmen.