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80 Jahre Spur 00

 

Auf der Leipziger Herbstmesse 1935 zeigte Märklin seine ersten Erzeugnisse der neuen Spurweite 00. Es waren Verkleinerungen von bekannten Spur 0-Spielmodellen. Märklin wollte den neuen Markt zunächst einmal testen und brachte gleich von Anfang an ein komplettes System mit Weichen, Signalen und anderem Zubehör heraus. Dies zunächst in einfachster Ausführung, so hatten die Lokomotiven einen von Hand zu betätigenden Umschalter für die Fahrtrichtung.

Doch so ganz neu war die Spurweite 00 dann jedoch nicht. Bereits 1912 stellte Märklin die „Liliputbahnen MÄRKLlN Spur 00“ mit 26 mm Spurweite vor:

Liliput-1912

Die Märklin Liliput-Bahn wurde in verschiedenen Ausführungen als Bodenläufer, Uhrwerklokomotiven und auch mit elektrischem Antrieb zwischen 1912 und 1932 angeboten.

Der Ursprung der Liliputbahnen liegt in England. lm Jahr 1912 wurde Märklin der Vertreter von Meccano für das europäische Festland, in Frankreich beispielsweise durch die Tochtergesellschaft „Maerklin Freres et Cie“. Zwischen 1911 und 1913 produzierte Märklin 60.000 Uhrwerk-Motoren für Meccano, was auf ein gute Beziehung der beiden Unternehmen hinweist. Außerdem versuchte der Meccano-Firmengründer Frank Hornby mit Märklin in den mittel- und osteuropäischen Ländern zusammen zu arbeiten. Frank Hornby besaß ein Patent für eine Miniatur-Eisenbahn, die er als „Raylo“ bezeichnete. Schon Jahre zuvor hatte Märklin ein Auge auf diese kleinen Züge geworfen. 1912 wurde die Partnerschaft zwischen Raylo (unter Frank Hornby) und Märklin gefestigt und der kleine, einfache Weißblech Zug mit 26 mm Spurweite kam auf den Markt. Die Lokomotiven trugen den Schriftzug „Raylo“. Doch zurück zur „regulären“ Spurweite 00…

Den Händlern wurde bereits im Juni 1935 das im folgenden gezeigte, vierseitige Faltblatt zur lnformation zugeschickt.

YA635rg-Diorama-1935-small

Das abgebildete Schaustück mit der Artikelnummer 500 wurde laut beigefügter Preisliste zum Preis von 20.- Reichsmark angeboten. Gezeigt wurde in dem Faltblatt auch der Größenvergleich, bzw. die Platzersparnis der Spur 00 im Vergleich zu den Modellen der Spur 0:

Die ersten Modelle der neuen Spur 00 waren noch Verkleinerungen von Spur 0 Modellen, angeboten wurden zunächst die Dampflokomotive R 700 und die Elektrolokomotive RS 700. Hinzu kamen einige Personen- und Güterzugwagen sowie Zubehör in Form von Gleisen, Bahnhöfen, Bahnsteigen, Lampen, Signalen usw.. Recht schnell wurde das Programm nicht nur im Umfang, beispielsweise mit dem Triebwagen TWE 700, sondern auch technisch mit passenden Transformatoren und später dann der 800er Serie ausgebaut. Bereits vor dem Krieg wurden die Exportmärkte wir England und die USA mit entsprechenden Modellen versorgt – auch hier nicht nur rollendes Material sondern auch die passenden Signale.

1938 wurde eine Oberleitung eingeführt, die entsprechende Elektrolokomotiven wurden ebenfalls angeboten, bzw. angepasst. Passend hierzu gab es die Anlagen 800 / 215 und 800 / 216 auf denen die neue Technologie präsentiert wurde.

800:215

Ebenfalls 1938 wurden die Motoren der 800er Serie eingeführt. Diese boten eine höhere Zuverlässigkeit und mit der „Perfekt-Schaltung“ war es möglich die Fahrtrichtung der Lokomotive an jeder Stelle der Anlage ferngesteuert zu wechseln. lnteress­anter­weise sind die abgebildeten 800er Maschinen im Neuheitenprospekt von 1938 alles Lokomotiven mit der 700er Technik, es gibt laut Abbildung sogar eine T 700 und eine RS 700…!

Nach dem 2. Weltkrieg kamen bereits im Jahr 1947 die neuen „Supermodelle“ auf den Markt, markantestes Beispiel ist sicher die legendäre Schweizer Lokomotive CCS 800 – das „Krokodil“. Aber auch die sehr schön detaillierten Güterzugwagen aus Zinkdruckguss sind heute bei Sammlern sehr beliebt.

ST800-Titel

Sukzessive wurde das Programm in den folgenden Jahren weiter ausgebaut und ergänzt. Alte Modelle wurden überarbeitet und verbessert, komplette Neukonstruktionen kamen hinzu. Als ein Beispiel darf hier das „Pfeifstellwerk“ 456 angeführt werden – ein modernes Gebäude mit einem wahrhaft „pfiffigen“ lnnenleben.

Die 50er Jahre wurden durch neue, detaillierte Modelle mit Kunststoffgehäusen eingeleitet. Mit der BR 89, Artikelnummer 3000 wurden die alten Einsteigermodelle abgelöst – dieses Modell ist mittlerweile Millionenfach hergestellt worden. Der internationale Markt wurde auch in den 50er Jahren weiter bedient.

1959 feierte die Firma Märklin offiziell ihr 100-Jähriges bestehen, natürlich wurden hier auch viele tolle Neuheiten vorgestellt. Aber auch den Händlern wurden mit einigen Werbemittel speziell zu diesem Jubiläum geholfen die Produkte noch leichter zu verkaufen.

1959

Anfang der 60er Jahre waren alle alten Modelle auf Basis der Entwicklungen der Vor- und frühen Nachkriegszeit aus dem Programm verschwunden und viele – auch internationale – Neukonstruktionen kamen ins Programm. Bekannt und heute noch sehr beliebt sind hier sicher die USA Lokomotiven der „Santa Fe“, „Union Pacific“ und „New Haven“ Bahngesellschaften die viele Sammler von heute bereits als Kindern in den Händen hielten.

 

1979 erschien mit dem „Northlander“ zum ersten Mal ein in der Auflage auf 5.000 Stück limitiertes Modell. Auch kamen zu dieser Zeit immer mehr Werbemodelle auf den Markt. Waren dies zunächst günstige Kühlwagen mit Bedruckungen verschiedenster Firmen, so kamen in den folgenden Jahren immer mehr Modelle hinzu die nicht in den offiziellen Märklin Katalogen geführt wurden. Auch hier gibt es einen Sammlerkreis dieser Modelle, doch ist es so gut wie unmöglich dieser alle auflisten und zu erfassen. Auch die Vielzahl der Neuerscheinungen lies es spätestens ab Anfang der 80er Jahre für die meisten Sammler nicht mehr zu „Märklin-komplett“ zu sammeln.