Märklin · New Haven
Die New York, New Haven and Hartford Railroad (NH, NYNH&HR, kurz New Haven) war eine Eisenbahngesellschaft, die ihr Streckennetz in den südlichen Neu-England-Staaten der USA betrieben hat.
Während der Passagierverkehr mehr und mehr elektrisch abgewickelt wurde, blieb der Frachtverkehr zum größten Teil in der Hand der Dampfloks. Eine erste Lieferorder für 35 Elektrolokomotiven des Typs EP-1 erging 1905 an Westinghouse Electric (in Kooperation mit den Baldwin Locomotive Works). Die EP-1 hatten drei Stromabnehmersysteme, um sowohl unter Wechselstrom als auch Gleichstrom über Stromschienen und Oberleitung je nach der Streckenausstattung ohne Unterbrechung fahren zu können.
Zwischen 1918 und 1928 wurden bei Westinghouse 27 E-Loks vom Typ EP2 mit 2052 HP beschafft, welche wichtige Züge im Bereich Boston und schwere Züge in New York sowie im Großraum New Haven zogen. 1930 hatte die New Haven in New York mehr als 200 elektrische Nahverkehrstriebwagen im Einsatz. 1931 wurde mit der Beschaffung von 10 Elektrolokomotiven vom Typ EP3 (2700HP) von General Electric die Elektro-Flotte erweitert, um auch schwerste Züge zu bewältigen.
In den 1930er Jahren griff die New Haven Railroad auch den Trend zu Stromlinienfahrzeugen auf mit der Anschaffung des „Comet“, einem dreiteiligen, dieselgetriebenen Triebwagenzug mit Aluminiumaufbau. Dieser von Goodyear Zeppelin in Akron/Ohio entwickelte Zug hatte Platz für 160 Fahrgäste und wurde auf der 44 Meilen langen Strecke zwischen Boston und Providence eingesetzt. Der Comet schaffte die Strecke in 44 Minuten.
1938 entwickelt die New York, New Haven & Hartford Railroad den Trailer on Flatcar Service, der auch als Piggy Pack bekannt wurde. Dabei werden LKW-Anhänger oder auch Trailer der Farmer auf Flachwagen verladen, um diese in die Städte zum Verkauf zu bringen. Diese Art des Transports wurde erst rund 60 Jahre später bei europäischen Bahnen eingeführt.
Der Kauf von zehn Hudson-Dampflokomotiven war die letzte Anschaffung von Dampflokomotiven in der Gesellschaft. Anfang der 1940er Jahre wurden 87 Diesel-Switcher (Rangierlokomotiven) und 60 DL109 Streckenloks bei Alco gekauft. 1942/43 beschaffte die Gesellschaft 15 Fracht-Elektrolokomotiven von Baldwin – Westinghouse (5) und General Electric (10), wobei die Loks von Baldwin – Westinghouse mit ihren eingebauten Dampfheizungen auch für Passagierzüge eingesetzt wurden.
In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Verdieselung weiter vorangetrieben, sodass im Jahr 1952 die letzte Dampflokomotive außer Betrieb genommen wurde.
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