Triebfahrzeuge 800er
Die Triebfahrzeuge dieser Serie wurden erstmals 1938 gefertigt. Mit fortschreitender Entwicklung wurden ihre äußere Gestaltung und Detaillierung immer vorbildgetreuer und moderner. Viele Märklin-Sammler schätzen jedoch gerade die Modelle der 1930er- bis 1950er-Jahre als besonders reizvolle Sammelobjekte und bevorzugen sie gegenüber späteren Fahrzeugen.
Zum 1. Januar 1957 stellte Märklin die Artikelnummern sämtlicher Produkte – auch von Wagen und Zubehör – um. Anstelle der bisherigen Buchstaben-Zahlen-Kombinationen erhielten alle Modelle nun vierstellige Artikelnummern. Bei Triebfahrzeugen begann die neue Zählung mit der Nummer 3000. Deshalb werden in der Übersicht zu den Modellen dieser Serie stets die alte und die neue Artikelnummer angegeben.
Die Gehäuse und Fahrgestelle der Fahrzeuge bestehen überwiegend aus Zinkdruckguss. Bei frühen Modellen sind die Bürstenkappen noch von außen sichtbar. Später wurden sie durch Abdeckungen aus Zinkdruckguss oder Blech verdeckt oder verschwanden vollständig unter dem Gehäuse, oft durch entsprechende Formgebungen kaschiert.
Technisch unterschieden sich die ab 1938 erschienenen Modelle deutlich von den Fahrzeugen der 700er Serie. Anstelle der manuellen Handumschaltung kam nun die sogenannte „Perfektschaltung“ zum Einsatz. Ein elektromagnetisches Umschaltrelais in der Lokomotive ermöglichte den Fahrtrichtungswechsel über einen Überspannungsimpuls – damit wurde auch der gefürchtete „Bocksprung“ reduziert. Während bei Lokomotiven der Spur 0 und 1 die Fahrtrichtung noch durch eine anfällige Schaltwippe am Motor bestimmt wurde, entwickelte Märklin für die Spur 00 eine robustere Lösung: ein austauschbares, technisch einfaches Bauteil mit Feldspule und Schalttrommel, auf der die Kontaktfahnen mechanisch abgegriffen wurden. Dieses Prinzip fand später auch in Schaltungen mit TELEX-Kupplungen Verwendung. Die Weiterentwicklung führte über die elektronische Umschaltung schließlich ab 1985 zur Digitaltechnik, welche den „Bocksprung“ endgültig beseitigte.
Viele der optisch wie technisch ansprechenden Modelle der 800er Serie blieben bis in die frühen 1970er-Jahre im Programm – darunter auch Klassiker wie das Krokodil CCS 800 (später 3015).